4. Kreiskulturtage in Landkreis Landsberg
- foresti4
- vor 4 Tagen
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Die vierte Edition der Kreiskulturtage werden meine letzten sein. Ich gebe das Projekt, an dem ich 10 Jahre im Auftrag vom Landkreis Landsberg und Landrat Thomas Eichinger gearbeitet habe, in jüngere Hände ab..
Mut und Vertrauen in die eigene Idee zahlen sich aus
Annunciata Foresti verlässt als künstlerische Leiterin die Bühne der Kreiskulturtage und hinterlässt große Fußstapfen.
Knüpfen die einzelnen Veranstaltungen der diesjährigen Kreiskulturtage an die Acts der Auftaktveranstaltungen an, dann wird der Kulturreigen auch in diesem Jahr ein großer Erfolg werden. Verdient hätten es natürlich alle, die in diesem Jahr über den gesamten Landkreis verteilt, mit Musik, Theater, Workshops und vielem mehr Kunst und Kultur in großem Maß unters Volk bringen. Ganz besonders verdient hätte es allerdings in diesem Jahr auch eine einzelne Person, der es seit einem Jahrzehnt und wohl auch schon ihr ganzes Leben lang eine Herzensangelegenheit ist, Kunst und Kultur im gesellschaftlichen Bewusstsein zu verankern: Annunciata Foresti, Künstlerin aus Dießen und seit zehn Jahren künstlerische Leiterin der von ihr ins Leben gerufenen Kreiskulturtage.
Es braucht viel Herzblut, Mut und Vertrauen die Kreiskulturtage in Landsberg auf die Beine zu stellen
Heuer sind es ihre letzten Kreiskulturtage, die künftige Leitung legt sie in jüngere Hände. Wer auch immer ihr nachfolgt, tritt in große Fußstapfen und wird mindestens genauso viel Herzblut in die Arbeit stecken müssen, wie Annunciata Foresti. Denn die Kreiskulturtage und die unmittelbar anschließenden Kreisjugendkulturtage erfordern neben viel organisatorischem Talent auch Enthusiasmus sowie Mut und Vertrauen. Enthusiasmus, um andere damit anstecken und mitreißen zu können, Mut, immer wieder neue Wege zu gehen und Vertrauen, dass die angebotenen Veranstaltungen auf großes Interesse beim Publikum stoßen.
Wer an die eigene Idee glaubt, kann neue Türen öffnen, das hat die Dießener Künstlerin Annunciata Foresti bewiesen
Annunciata Foresti hat bei nun vier Kreiskulturtagen bewiesen, dass sie all das in sich vereint und dass, gibt man den Glauben an die eigene Idee und den eigenen Traum nicht auf, Großes entstehen kann. Annunciata Foresti hat gezeigt, dass es sich lohnt, Dinge mit Leidenschaft zu tun und mutig neue Türen zu öffnen. Den Kreiskulturtagen und Kreisjugendkulturtagen bleibt zu wünschen, dass die neue künstlerische Leitung mit genausoviel Enthusiasmus, Mut und Entschlossenheit diese in die Zukunft führen wird.

Foto: Maren Martell
Kleiner Ausschnitt aus meiner Rede zu dem Thema Licht und Schatten:
Wir begannen 2017 mit dem Themenschwerpunkt „Heimat", erkundeten 2019 den „Mut", begaben uns 2022 auf die Spuren der „Sehnsucht" und widmen uns nun „Licht und Schatten". Ein Thema, das in unserer von Gegensätzen geprägten Zeit nicht passender sein könnte. In einer Welt, in der die Polarisierung zunimmt und die Grautöne zu verschwinden drohen, brauchen wir den kulturellen Dialog mehr denn je. Lassen wir uns nicht von der Angst nähren, sondern suchen wir das Verbindende im scheinbar Unvereinbaren.
Licht und Schatten sind untrennbar miteinander verbunden. Ohne Schatten könnten wir das Licht nicht wahrnehmen, ohne Dunkelheit nicht die Helligkeit schätzen. Diese Dualität spiegelt die menschliche Erfahrung in ihrer gesamten Tiefe wider. Sie erinnert uns daran, dass auch in den dunkelsten Zeiten das Licht nicht verlöschen kann.
Die junge amerikanische Dichterin Amanda Gorman drückte es bei der Amtseinführung von Präsident Biden so treffend aus: „Es gibt immer Licht. Wenn wir nur mutig genug sind, es zu sehen. Wenn wir mutig genug sind, es zu sein." Diese Worte berühren mich zutiefst, denn sie sprechen von Hoffnung und der Verantwortung, die wir alle tragen – nicht nur das Licht zu suchen, sondern selbst zum Licht zu werden, das anderen den Weg erhellt.
Das Besondere an den Kreiskulturtagen ist, dass sie sich wie ein kulturelles Band durch unseren gesamten Landkreis ziehen. Von Konzerten in historischen Gemäuern über Tanzaufführungen unter freiem Himmel bis hin zu Workshops für Jung und Alt in den kleinsten Gemeinden – die Kreiskulturtage sind ein Fest der Vielfalt, das die kulturelle und gemeinschaftliche Stärke unseres Landkreises feiert!
Diese Vielfalt ist zugleich Herausforderung und größte Stärke des Formats. Einzelveranstaltungen zu organisieren ist vergleichsweise einfach, aber ein kulturelles Netzwerk zu spannen, das den gesamten Landkreis einbezieht und verbindet – das ist wahre Kulturarbeit. Es ist die Kunst, Menschen zusammenzubringen, Brücken zu bauen und kulturelle Teilhabe für alle zu ermöglichen.
Nach knapp zehn Jahren intensiver, erfüllender Arbeit ist es nun Zeit für mich, die Leitung der Kreiskulturtage in jüngere Hände zu geben. Ich blicke mit Freude und Stolz zurück auf das, was wir gemeinsam geschaffen haben, und bin zuversichtlich, dass das Format unter neuer Führung frische Impulse erhalten und weiterwachsen und gedeihen wird. Ich gebe, wenn Sie mir diesen Vergleich erlauben, mein erwachsengewordenes „Baby“ in gute Hände.